Mattarella: „Die Überbelegung der Gefängnisse ist mittlerweile untragbar“

Ihre Aufgaben seien „komplex und vielschichtig. Aufgaben, die Sie im Einklang mit der Verfassung erfüllen und die sich nicht auf die Überwachung beschränken. Ich weiß, dass Sie jeden Tag mit Aufopferung und Professionalität versuchen, Ihrer Verpflichtung nachzukommen: einer Verpflichtung, die durch die besorgniserregenden Bedingungen des Gefängnissystems, das von einer ernsten und mittlerweile unhaltbaren Überbelegung geprägt ist, noch erschwert wird.“

Dies sagte der Präsident der Republik, Sergio Mattarella , als er im Quirinale den Leiter der Strafvollzugsverwaltung und einen Vertreter der Strafvollzugspolizei traf.

In den Gefängnissen gebe es nicht nur das Problem der Überbelegung, so das Staatsoberhaupt weiter, sondern auch das Problem „unzulänglicher baulicher Bedingungen in vielen Einrichtungen, in denen dringende Maßnahmen zur Instandhaltung und Umstrukturierung erforderlich sind, im Bewusstsein, dass Räume nicht nur als Ort der Verwahrung betrachtet werden können, sondern auch Bereiche umfassen müssen, die für Geselligkeit, Aktivität und die Planung von Behandlungen gedacht sind“.

Mattarella fuhr fort: „Das Problem der Selbstmorde in Gefängnissen ist dramatisch und es gibt seit langem keine Anzeichen eines Abflauens: Es handelt sich um einen echten sozialen Notfall, über den wir uns Gedanken machen müssen, um dem sofort ein Ende zu setzen. Dies muss aus Respekt vor den Werten der Verfassung, aus Respekt vor Ihrer Arbeit und der Geschichte der Strafvollzugspolizei geschehen.“